Mittwoch Aug. 10, 2011

Da is einer sauer...

AWS Forum: Amazon reliability, customer experience

Ich kann den guten Mann verstehen. Die Informationspolitik bei dem - ich möchte es inzwischen wirklich so nennen - Totalausfall bei Amazon AWS in Irland war katastophal.

Antwortzeiten auf Anfragen im Tagebereich und nicht in Stunden und nur allgemeines Blah Blah. Da hätte man auch bei der berühmt berüchtigten Telekom Hotline anrufen können. Für Leute die kein Backup außerhalb von AWS hatten oder die Daten zumindest nicht in S3 sondern nur auf EBS Volumes, haben mehr als nur ein Problem. Die Daten sind teilweise wirklich futsch. Ich selbst warte jetzt seit fast 3(!) Tagen auf einen Shutdown einer Instanz und das Abmelden von zwei EBS Volumes. Supportanfragen dauern ewig.  Gottseidank hatte ich ein Backup von allem und nur ein paar kleinere Services bei AWS.

Inzwischen habe ich festgestellt, das die Autoscaling Konfiguration auch irgendwie hinüber ist. Sie funktioniert zwar noch, aber wenn ich mir Informationen anzeigen lassen will, dann kommt die Meldung, da is nix. Will ich dann eine Launch-Config anlegen, dann sagt die API, die gibt's schon. Passt nicht so ganz zusammen... Bin mal gespannt, ob sich jemand von AWS meldet...

Also ich bin per se kein Gegner der Cloud und die API's bei AWS sind schon verdammt gut. Man kann alles sehr gut skripten und das ist auch alles recht schön. Nur die Ausfälle, die es in den letzten Jahren immer wieder gab, waren teilweise nicht von schlechten Eltern. Und der Letzte hier, war wohl der Heftigste. Ich glaube, das nimmt jetzt doch etwas den Hype ein bißchen aus dem Thema Cloud, zumal hier ja anscheinend nicht nur eine Verfügbarkeitszone betroffen war, sondern das viel größere Ausmaße hatte. Die Jungs kochen auch nur mit Wasser.

Es zeigt sich, das man auch in der Cloud, um bestimmte Sachen einfach nicht drum rum kommt, wie z.B. ein vernünftiges Backup. Und dann sieht die Sache mit dem Preis auch gleich wieder ganz anders aus. Wenn man jetzt nicht gerade eine bestimmte Anzahl von EC2 Instanzen im Voraus bezahlt, dann sind die Preise alles andere als günstig, wenn man dann am Ende des Monats die Abrechnung sieht von einer Instanz, die 24/7 durchläuft. Und das bei einer kleinen 32bit Instanz.

Andererseits ist die Flexibiliät von AWS durch die vielen APIs und Services im Allgemeinen schon sehr verlockend. Man kann hier schon ein ziemlich großes Setup fahren, ohne auch nur einen Cent an Hardware investieren zu müssen - mit Loadbalancer und Autoscalierung inkl.

Nun ja, es hat halt alles seine zwei Seiten... ;-)

Hier noch zwei neue Links:
Mystery surrounds outage at Amazon’s Dublin data centre
Amazons Europa-Cloud weiterhin gestört

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